top of page

Diese können schon morgen von Fachkräften auf der Trainingsfläche gelernt und integriert werden!

Warum biopsychosozial?

Der beste Weg, um eine Veränderung anzuregen, ist die nüchterne Darlegung von Fakten.

Die folgenden Abschnitte sollen anhand wissenschaftlicher Erkenntnisse zeigen, warum es ein Umdenken in dem Verständnis von chronischen Schmerzen braucht. Dabei handelt es sich lediglich um einen kleinen Ausschnitt einer umfassenden Studienlage, welche seit Jahren dazu auffordert, umzudenken und ein zeitgemäßes Verständnis zu entwickeln.


Und an dieser Stelle muss nochmals betont werden...

dass sämtliche diagnostischen Verfahren bereit liegen und einfach in die bisherige Arbeit auf der Trainingsfläche integriert werden können

dass auch die Trainings- und Behandlungsmethoden zum Adressieren der psychosozialen Kontextfaktoren ausgearbeitet sind.

Schwächen einer
biologisch zentrierten Sichtweise

Über 90 % der Fälle von Rückenschmerzen sind nicht auf körperliche Faktoren zurückzuführen (Crombez et al., 1999). Bandscheiben, Verspannungen, Sitzen, schwere Arbeit und falsche Haltungen können nie die alleinige Erklärung für das Auftreten von Schmerzen sein!

 

Mannion et al. (2001) zeigten in ihrer Studie, dass die Stärkung der Rumpfmuskeln nicht im Zusammenhang mit der Reduktion von Rückenschmerzen steht, Hildebrandt (2005) fasste später zusammen, dass es keinen sicheren Zusammenhang zwischen der Verbesserung der konditionellen Fähigkeit und Symptomen besteht.

 

Pathologische Befunde wie Wölbungen der Bandscheibe in den Spinalkanal treten unter der "gesunden" Bevölkerung ebenfalls häufig auf und sind unauffällig (Wagner et al., 2009). Wegen zahlreicher solcher Studienaussagen stehen bildgebende Verfahren zur Erklärung von Rückenschmerzen schon lange in der Kritik.

Psychologische Aspekte
von chronischen 
Rückenschmerzen

Angst vor Symptomen und katastrophisierende Überzeugungen im Kontext von Rückenschmerz können Beschwerden verschlechtern (Fehrmann, 2016).

 

Rückenschmerz-Erlebnisse können zu Vermeidungsverhalten führen, welches wiederum einen Risikofaktor für zukünftige Beschwerden darstellt (Leonhardt, 2008).

 

Das Modell des Angst-Vermeidungs-Verhaltens ist heute breit erforscht und gilt als einer der wichtigsten Risikofaktoren für den Verlauf einer Schmerzchronifizierung (Klenermann et al., 1995).

Es ist daher dringend nötig, Fragebögen zum Angst-Vermeidungsverhalten in die Anamnese Verfahren zu integrieren, um entsprechende Gruppen zu identifizieren.

Neurophysiologische Aspekte von
chronischen Schmerzen

Ein über einen längeren Zeitraum andauernder Schmerz beeinflusst die Informationsweiterleitung des Nervensystems und kann die Zentrale Sensibilisierung bewirken, eine Übererregbarkeit der schmerzwahrnehmenden Strukturen (Mattes-Endreß, 2019).

 

Durch chronische Schmerzen in bestimmten Körperpartien (Rücken/Knie/...) vergrößert sich das Areal im Gehirn, in welchem die Körperregion dargestellt wird. (Luomajoki & Zahnd, 2018). Somit steigt die Aufmerksamkeit der unterbewussten Wahrnehmung für sämtliche Empfindungen in der schmerzhaften Region.

Sozialpsychologische Aspekte von
chronischen Schmerzen

Ein soziales Umfeld, welches bei schmerzhaften Episoden vor allem zu Schonung und Bewegungsvermeidung rät, kann damit die Beschwerden verlängern (Fydrich et al., 2004).

Unzufriedenheit scheint einen der bedeutensten arbeitsplatzbezogenen Risikofaktoren für das Auftreten von Rückenschmerzen darzustellen (Bigos et al., 1991).

Eine schlechte Beziehung zu Arbeitskolleg*innen bildet einen Risikofaktor, der physischen Belastungen auf dem Arbeitsplatz gleichgestellt ist (Osterholz, 1999)

Inwieweit ich meinen Teil zu einer Veränderung beitrage, können Sie hier erfahren:

bottom of page